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Beschreibung der Parabrahm-Orgel Eichwalde


Gebaut wurde sie von der Orgelbaufirma Friedrich Weigle, Echterdingen, und der Pianofortefabrik Schiedmayer, Stuttgart, (Harmonium).
Zusammen mit der evangelischen Kirche wurde sie am 15.12. 1908 geweiht. Diese Orgel ist ein einzigartiges Zeugnis spätromantischen deutschen Orgelbaus. Sie ist ein Kombinationsinstrument aus Harmonium u. einer pneumatischen, 3-manualige Orgel. Die Parabrahm-Orgel ist ein Unikat wegen des eingebauten Harmoniums und der großen Windkraft. Nur drei Stück dieses Orgeltypus wurden in Deutschland gebaut:

- Eichwalde 1908
- Liebfrauenkirche in Liegnitz/Schlesien 1914 (heutiges Liegnice/Polen)
  ist nicht mehr in dieser Form erhalten
- Martin-Luther-Kirche in Berlin-Neukölln 1927(1944 durch Bombenangriff zerstört)

Hinweise auf gleichartige Orgeln im übrigen Europa und der Welt sind nicht bekannt.
Parabrahm ist ein Begriff aus dem Sanskrit und ist aus einer indischen Harmonielehre abgeleitet. Er versinnlicht das Streben nach Vollkom-menheit.
Die Eichwalder Orgel wurde lange Zeit vernachlässigt, aber auch nicht im Sinne es Zeitgeschmacks verändert. Der Klang von 1908 konnte nach der Restaurierung wieder hergestellt werden, wobei die Lautstärke etwas reduziert worden ist.

Das Instrument ist prädestiniert für romantische Orgelmusik (z.B. von Max Reger, Camille Saint-Saëns). Barockmusik bekommt auf dieser Orgel immer einen romantischen Klang. Sie lädt geradezu zum Improvisieren ein. Mit 458 Pfeiffen besitzt sie verhältnismäßig wenige Pfeifen aber viele Spielhilfen, Sie verfügt nur über neun echte Register, dafür Besonderheiten, wie die von Weigle patentierten Seraphon-Register, eine kraftvolle Tuba, Oktavkoppeln, Schweller und als Besonderheit das Harmonium im dritten Manual.

Nach einer umfangreichen Restaurierung im Jahr 2002 durch die Orgelwerkstatt Christian Scheffler aus Sieversdorf erklingt das Instrument wieder in neuem Glanz in den Gottesdiensten und in gut besuchten Konzerten

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